Ein Spagat

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Soll es etwas bestimmtes sein?
Nachhaltigkeit funktioniert nur, wenn die Menschen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.
In ihrem Projekt „Serey“ kämpfen Julius und Katharina Döhler gegen den Menschenhandel in Kambodscha. In ihrer Arbeit sehen sie jeden Tag schwierige Lebensbedingungen von benachteiligten Menschen und die Auswirkungen von einem Leben in Not. Vor allem die ärmere Bevölkerung lebt am Limit. Genau dort ist die Frage, wie man nachhaltig helfen kann, am wichtigsten.

Vielen ist der Codex „Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben“ bekannt. Das klingt schon mal ziemlich nachhaltig. Doch was macht man, wenn es dem Mann am Nötigsten mangelt und er beispielsweise zum Fischen zu schwach ist? 

 

Ein ähnliches Beispiel haben wir in einer unserer Communities erlebt. Dort gibt es Familien, die extrem arm sind. Eines der Probleme in diesem Dorf ist die Trinkwasserversorgung. Die Armen können sich kein sauberes Trinkwasser leisten, also benutzen sie das Schmutzwasser aus dem Tümpel. Das macht sie krank, also trinken sie weniger. Das führt zu Dehydrierung und macht sie wiederum auch krank. 

 

Es gibt Eltern, die ihre Kinder nicht zur Schule schicken, da sie Angst davor haben, dass die Kinder vor Erschöpfung auf dem Weg zusammenbrechen würden. Als Außenstehender könnte man nun sagen: „Die schicken ihre Kinder gar nicht zur Schule. Dann ist es ja kein Wunder, dass sie aus dem Armutskreislauf nicht herauskommen.“ Dann stürzt man sich in die Bildungsarbeit und verteilt Schulpakete. Doch nach einer Weile bleiben die Hefte und Stifte zu Hause oder werden von der Familie verkauft. 

 

Zielführender ist es, wenn man zu den Familien geht und ihnen erst einmal zuhört. Wenn man versucht, sich ein umfassendes Bild von ihrem Leben zu machen und ihnen einfach nur ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt. Nicht selten erleben wir, wie sehr die Menschen es schätzen, dass wir uns Zeit zum Zuhören nehmen und sie sich mitteilen können. Natürlich sollen daraus auch effektive Schritte hervorgehen. Aber man muss sich immer fragen, wer oder was im Mittelpunkt stehen sollte: die Maßnahmen und deren Außenwirkung oder die Menschen, für die man das alles eigentlich macht. 

 

Nachhaltige Hilfe ist meiner Meinung nach immer ein Spagat zwischen dem, was man selbst meint zu wissen, was gut wäre, und dem, was von den Betroffenen selbst ausgehen kann. Wenn man über die Kapazitäten und vorrangigen Nöte der Menschen hinweg agiert, wird die Hilfe zusammenbrechen, sobald man als Helfer nicht mehr da ist. Das bedeutet nicht selten, dass man sich selbst ausbremsen und lernbereit in einer fremden Kultur sein muss. 

 

Umso wichtiger ist es, dass man seinen lokalen Mitarbeitern Vertrauen und Autorität überträgt. Denn sie sind die eigentlichen Profis in ihrem Land. Das kann schnell mal ein Projekt im eigentlichen Projekt sein. Aber mit Sicherheit ist es die Arbeit wert und wird von Dauer sein. 

 

Für unser Team ist es klar: Wir möchten Menschen, die von moderner Sklaverei und Menschenhandel betroffen oder davor gefährdet sind, in Freiheit führen. Das schaffen wir nur, wenn wir auf allen Ebenen Zusammenarbeit gewährleisten und immer wieder Gott und die Menschen selbst in den Mittelpunkt rücken. 

Julius und Katharina Döhler

KAMBODSCHA
  • Unterstützung lokaler Kirchen
  • Projekt Serey zur Prävention von Menschenhandel
  • Gesundheitsaufklärung

Deine Hilfe zählt!

Die Arbeit von Julius und Katharina wird durch Spenden finanziert. Umso mehr freuen sie sich über regelmäßige Unterstützung. Hilf ihnen dabei, Glauben und Hoffnung zu verbreiten.

 

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