Vertrauen ist wie Warten auf den Aufzug

Unsere Projektgebiete:
Beliebteste Beiträge:
Soll es etwas bestimmtes sein?
J. B. und ihre Kinder suchen eine neue Heimat.
Nach der Trennung von ihrem Mann hat J. B. die Weichen neu gestellt und ist aus ihrem Einsatzgebiet in Griechenland nach Deutschland zurückgekehrt. Vertrauen und Zuversicht sind für sie seither die Schlagworte des Jahres: Manchmal fühlt sie sich fast erschlagen von der Last, ihr altes Leben abzuschließen und den Neustart zu stemmen, vom Gewicht jeder einzelnen Entscheidungen.

Im Juni nahmen meine Kinder und ich mit sehr schwerem Herzen Abschied von unserer Wahlheimat Griechenland. „Mama, werden wir in Deutschland neue Freunde finden? Wo werden wir wohnen, welche Schule besuchen? Welche Fußballvereine gibt es da?“ Diese Fragen und noch viele mehr stellten meine Jungs, doch Antworten hatte ich erst einmal nicht. Seit Juli lebten wir in Süddeutschland aus Koffern und Taschen bei Freunden. Die Umzugskartons und Betten warten im Lager, die Suche nach einer neuen Stelle gestaltet sich schwierig. Vertrauen fühlt sich in einer solchen Situation an, wie wenn man auf den Knopf eines Aufzugs drückt: Man erwartet, dass sich die Türe öffnen und der Lift einen in die gewünschte Etage bringen wird. Allerdings denke ich im Moment, dass wir an einem „Überraschungs-Aufzug“ stehen, ohne Beschriftung, Ziel-Etage unbekannt. Nur Gott allein weiß, wann die Tür aufspringt und wohin der Lift uns bringen wird. 

 

Gottes Verheißungen und Plänen zu glauben und fast blind zu vertrauen, kann manchmal schmerzlich viel Kraft oder Nerven kosten. Inzwischen haben sich einige Gebetsanliegen erfüllt und zumindest in Sachen Job und Wohnung sehen wir klarer. Und es wird auch der Tag kommen, an dem Zerbrochenes wieder heil, geheilt, geklebt wird und nur Risse oder Narben übrigbleiben. Manchmal werden Hoffnungen erfüllt und Probleme gelöst, wie von uns erhofft – und manchmal ganz anders. 

 

Andere Sicht 

Im August kondolierte ich per Telefon einer Witwe und der Mutter des Verstorbenen. Die Mutter, 86 Jahre alt, beerdigte schon vier ihrer Kinder. Wenige Tage später kondolierte ich einem Vater, der seinen 2,5-jährigen Sohn verlor, sich am Ende fühlt und der (vorerst) keinen Lebensmut mehr hat. Da kann ich nur mitweinen und den Angehörigen versichern, dass nur Gott weiß, wie die Zukunft aussieht. Und dass ich trotz allem glaube und vertraue, dass Gott sie nicht im Stich lässt. In solchen Momenten wirken meine Herausforderungen und Probleme so nichtig und harmlos. Wir suchen ja „nur“ eine neue Heimat … 

 

Gerade wenn es hart auf hart kommt, wenn das Leben zuschlägt, dann sollten wir die Bibel aufschlagen. Uns mit weisen Worten und mit Glauben aus Jesu Verheißungen füllen, statt den Befürchtungen anderer Gehör schenken. Mein Bibelvers in dieser schwierigen Zeit lautet: „Macht euch fest an ihm und baut euch selbst in ihm auf! So werdet ihr fest und stark im Vertrauen auf ihn sein.“ (Kol. 2,7) 

 

Im nächsten Breitengrad möchte ich euch schreiben, wo wir ein Plätzchen für uns gefunden haben, welche Schulen und Hobbys die Jungs beschäftigen und wie wir neue Wurzeln schlagen. Und wie alles in so kurzer Zeit funktionieren konnte. Ich vertraue darauf, dass Gott hält, was er verspricht und ich viel Gutes werde berichten können! Fortsetzung folgt … 

 

 

J.B.