Zwischen Traum und Trauma

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Soll es etwas bestimmtes sein?
Über die Schwierigkeiten von Missionskindern und wie wir ihnen helfen können.
„Wo kommst Du her?“ Diese einfache Frage ist für ein Missionskind (MK) oft nicht so einfach. Warum das so ist, erläutert Maria, die seit vielen Jahre in Asien im Missionsdienst steht. Heute unterrichtet die Mutter von zwei Kindern an einer internationalen Schule, die sich hauptsächlich an Missionskinder richtet.

Missionskinder haben mit ihren Eltern die Länder ihrer Staatsangehörigkeit verlassen, um in einem anderen Land zu leben. Einige wurden sogar im Ausland geboren oder sind in ihrer Kindheit mehrfach umgezogen. Dadurch mussten sie sich immer wieder von Familie und Freunden verabschieden, eine neue Sprache lernen, sich an eine neue Kultur anpassen, und es kann viel Vertrautes verloren gehen. Aber es kann auch aufregend sein, neue Freunde zu treffen, Freiheiten zu genießen und Abenteuer zu erleben. Wer reitet schon auf einem Kamel durch die Sahara, seilt sich mit einer Seilrutsche über dem Mekong ab oder tritt im Fernsehen auf, weil er wie ein Ausländer aussieht, aber wie ein Einheimischer spricht? Oft wissen Missionskinder nur wenig über ihr Herkunftsland. Sie haben auch nicht unbedingt eine enge Beziehung zu ihren blutsverwandten Großeltern, Tanten, Onkeln oder Cousins.  

 

Stattdessen hatten unsere Kinder in Asien „nai nais“ (Großmütter) und zahlreiche „ayis“ und „shu shus“ (Tanten und Onkel), die für sie sorgten wie eine Familie. Das erinnert an Markus 10,29-30: „Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.“ Wir haben die Wahrheit dieser Verheißung aus erster Hand erfahren.  

 

Eine der größten Herausforderungen für die meisten Missionsfamilien ist die Bildung. Soll es eine örtliche Schule sein, ein Internat, Homeschooling? Oder soll die ganze Familie in ein Land ziehen, in dem es eine internationale Schule gibt? All dies hat Vor- und Nachteile. In einer einheimischen Schule wird ein MK vollständig in die Sprache und Kultur des Gastlandes eintauchen und sich wahrscheinlich wie ein Einheimischer verhalten. Andererseits können MK gehänselt, gemobbt oder auch verehrt werden, weil sie so anders aussehen als ihre Klassenkameraden. 

 

Ein Internat kann die Bildungsbedürfnisse der MK erfüllen und lebenslange internationale Freundschaften begründen, aber die Trennung von der Familie kann für ein Kind ein Trauma sein. Homeschooling bietet große Flexibilität und viele Lehrpläne, aber oft zweifeln die Eltern an ihren pädagogischen Fähigkeiten und zudem kann diese Form die Kinder isolieren. Jede dieser Optionen kann die schönste Kindheit ermöglichen oder auch zu lebenslangen Narben führen. Viele Missionare haben ihre Arbeit aufgegeben und sind wegen der Bildung ihrer Kinder nach Hause zurückgekehrt.  

 

Und wohin gehen MK nach dem Schulabschluss, um zu studieren oder sich weiterzubilden? Die meisten Wege werden sie weit weg von ihren Eltern und Geschwistern führen. Der Übergang zum Leben in ihrem Heimatland kann für MK eine große Herausforderung sein. Vielleicht sehen sie jetzt so aus wie alle anderen, sprechen aber die Sprache nicht richtig oder haben keine Ahnung von den kulturellen Normen. Viele müssen ganz von vorne anfangen, neue Freundschaften schließen und lernen, sich in der „Heimat“-Kultur zurechtzufinden. 

 

Liebe und Gebet  

Wie können wir unsere MK unterstützen, als Eltern, Familien, Freunde, Gemeinden? Lasst sie uns lieben und sie einbeziehen, im Urlaub und besonders in schwierigen Zeiten des Übergangs. Unsere eigenen Kinder haben auf diese Weise so viel Liebe erfahren! Und lasst uns ernsthaft für sie beten, wenn sie und ihre Eltern schwierige schulische Entscheidungen treffen müssen. Beten wir um das Vertrauen, dass alle Dinge zum Besten derer dienen werden, die Gott lieben und nach seinem Willen berufen sind. Beten wir vor allem, dass sie eine lebendige, wachsende und authentische Beziehung zu Jesus haben und ihre wahre Identität in Christus kennenlernen – das ist auch für MK keine Selbstverständlichkeit. Dass der Heilige Geist ihr Leben stärkt. Dass sie zur Familie Gottes gehören, die weltweit und ewig ist, und dass ihr Bürgerrecht im Himmel ist.  

 

Ich habe unseren Kindern schon früh gesagt, dass Heimat dort ist, wo wir als Familie zusammen sind. Aber eines Tages werden wir nicht mehr alle zusammen sein, also habe ich diese Antwort revidiert und ihnen gesagt, dass unser Zuhause im Himmel ist. Was für eine wichtige Lektion, die man schon in jungen Jahren lernen sollte! Dass wir hier keine bleibende Stadt haben. Und dass das Beste noch vor uns liegt. 

Markus und Maria

THAILAND
  • Beendigung der Arbeit in den abgelegenen Bergen Asiens
  • Übergabe der Aufgaben an einheimische Mitarbeiter
  • Reisevorbereitungen für den Umzug nach Chiang Mai
  • Einarbeitung an der Grace International School
  • Neue Aufgaben für Markus in den Gemeinden vor Ort

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