Die erweiterte Familie fehlt

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Soll es etwas bestimmtes sein?
Die Kinder von Bettina Palm und Dugeree Ganbaatar über den Wechsel zwischen den Welten

Samuel (11) 

Als meine Eltern von der Mongolei nach Deutschland gezogen sind, war ich noch im Kindergarten und konnte auch hier gleich in den Kindergarten gehen. Der Start war aber schwer, weil ich erst richtig Deutsch lernen musste. Daher kam ich auch ein Jahr später in die Schule. Zum Glück habe ich im Kindergarten schnell einen Freund gefunden, der hat mir viel erklärt. Meine Freunde in der Mongolei habe ich anfangs sehr vermisst. Inzwischen habe ich keinen Kontakt mehr zu ihnen. Cool in der Mongolei war, dass unsere Gemeinde im Sommer einen riesigen Pool und im Winter ein Eishockeyfeld hatte. Da waren immer sehr viele Kinder und man hatte immer jemanden zum Spielen. Inzwischen gefällt es mir gut in Deutschland. Ich mag den Wald mit seinen Tieren und die grünen Wiesen, das gab es in der Mongolei nicht. Trotzdem würde ich gerne mal wieder dahin. 

 

Misheel (14) 

Da ich schon in der Mongolei ganz gut deutsch gesprochen habe, war die Sprache für mich nicht so das Problem. Ansonsten war aber alles neu. Insbesondere läuft die Schule hier in Deutschland völlig anders als in der Mongolei. In Sukhbaatar besuchte ich die dritte Klasse einer Grundschule. In unserer Klasse waren 40 Kinder und wir hatten meistens Frontalunterricht. In Deutschland saß ich dann plötzlich in einer Dorfschulklasse mit viel weniger Kindern, in der aber drei Jahrgänge parallel unterrichtet wurden. Man muss daher viel eigenständig lernen und es gibt zahlreiche Projektarbeiten. Die Umstellung hat mir anfangs ziemlich zu schaffen gemacht und ich habe erst in der vierten Klasse so richtig Fuß gefasst. Was mir wirklich sehr geholfen hat, war der Sport. Ich spiele Fußball im Verein und bin heute im Württembergischen Schülerkader für Ski-Langlauf, da finde ich viel Ermutigung. Was ich vermisse, ist unsere Gemeinde in der Mongolei. Wir haben wie eine große Familie zusammengelebt und es war immer etwas los. Hier waren wir zunächst einmal auf unsere Kernfamilie reduziert und hatten wenig andere Kontakte, das war ganz schön schwierig. 

 

Aminaa (23) 

Seit ich angefangen habe, Deutsch zu lernen und generell durch mein Leben in Deutschland habe ich persönlich viel gelernt. Ein Problem war zum Beispiel, dass die Busse und Bahnen für mich am Anfang sehr unübersichtlich waren. Die Deutschen sind sehr nett und hilfsbereit. Als ich nach Deutschland kam, habe ich viele Freunde gefunden und konnte offen mit anderen kommunizieren. Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, nach Deutschland zu kommen und den Beruf zu erlernen, den ich möchte. Mir gefällt auch die lokale Kultur. Auch ich persönlich habe mich hier in Deutschland sehr verändert. Um ein paar Beispiele zu nennen: Früher hatte ich große Probleme damit, mich zu öffnen, aber die Übersiedelung hierher hat mich dazu gebracht, offener meine Meinung zu äußern. Ich war auch sehr schüchtern, aber hier bin ich nach und nach kontaktfreudiger geworden. Schließlich möchte ich in Deutschland leben und mehr über dieses Land erfahren. 

Dugeree Ganbaatar und Bettina Palm

MONGOLEI / DEUTSCHLAND
  • Begleitung der Gemeinde „Transformation Sukhbaatar“
  • Förderung geistlicher Leiter und Mitarbeiter sowie der Royal Rangers
  • Sozialmissionarische Projekte, vor allem im Sport

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