Je mehr ich über das Spannungsfeld von Unsicherheit und Sicherheit nachdenke, desto klarer wird mir: Beides sind oft subjektive Wahrnehmungen – unabhängig davon, wie die Realität tatsächlich aussieht. Dabei taucht ein Bild vor meinem inneren Auge auf, das für mich unser Leben beschreibt, wenn wir uns in Gottes Hand geborgen wissen: Eine Möwe, die in einer engen Felsspalte sitzt, während ein Sturm um sie tobt. Der Wind heult, die Wellen krachen gegen die Felsen – und doch ruht sie friedlich. Sie weiß: Hier ist sie sicher.
Gerade im Missionsalltag sind Unsicherheiten allgegenwärtig: andere Kulturen, finanzielle Fragen, Herausforderungen, die Glaubensschritte erfordern. Und doch sind es oft genau diese Situationen, in denen Vertrauen wächst – Vertrauen in den Einen, der den Überblick hat, der uns unendlich liebt und es gut mit uns meint: Gott.
Eine Situation in unserer Umgebung hat mir das besonders deutlich gemacht: Derrick, der etwa zehn Jahre alt ist, lebt mit einer Gehbehinderung. Schmerzen beim Laufen machen den Schulweg zur Qual – manchmal ist es schlicht nicht machbar. Dazu kommt, dass er Windeln braucht, um den Alltag in der Schule zu bewältigen. Seine Mutter kämpft täglich darum, wenigstens eine Mahlzeit auf den Tisch zu bringen – wie soll sie da Windeln bezahlen oder gar an eine Behandlung denken?
Wir wollten helfen, doch uns fehlte die Lösung. Windeln bedeuteten laufende Kosten. Sollte er auf ein Internat für Kinder mit Behinderung wechseln? Wir fühlten uns ratlos – bis Gott Schritt für Schritt Türen öffnete.

Waschbare Windeln als Lösung
Meine Kollegin Nadine hatte die Idee: Die Firma, mit der wir in unserem Projekt Patenschaft+ für waschbare Damenbinden zusammenarbeiten, könnte doch auch waschbare Windeln produzieren! Und als sie meine Nachricht sah, saß „zufällig“ ein Orthopädiemechaniker bei ihr. Als er von dem Jungen hörte, lud er uns in seine Werkstatt ein, um zu prüfen, was man für den Jungen tun konnte.
Das war der Anfang eines langen Weges: Arzttermine, Diagnostik, neue Unsicherheiten. Noch ist nicht klar, welche Behandlung nötig ist, oder wie alles finanziert werden soll. Aber wir erleben, Gott bahnt den Weg und berührt Herzen, die großzügig geben. Für den nächsten Schritt, ein MRT, sind bereits Spenden eingegangen. Die Ergebnisse der Untersuchung werden zeigen, wie es weitergeht.
Unsere größte Sicherheit ist nicht, dass alles klar ist. Unsere wahre Sicherheit ist Gott – der, der mit uns durch alle Unsicherheiten geht, der Lösungswege schafft und in dem wir Klarheit finden. Wir vertrauen und glauben, dass Gott diesen Jungen sieht und sein Leben verändern will. Vielleicht auch durch dich!
Die Arbeit von Luisa und Daniel wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Umso mehr freut sie sich über regelmäßige Unterstützung. Werde Teil ihrer Vision, dass Kinder und Jugendliche ihren Weg zu Gott finden.
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