Heidebeek statt Amsterdam, Natur statt Großstadt – was für eine Umstellung. Mein Verstand konnte mir nicht erklären, warum Gott mich dorthin führte, aber ich entschied mich, zu vertrauen. Es war kein leichter Start und oftmals fragte ich Gott: „Warum bin ich hier?“ Ich bekam keine Antwort, sondern immer wieder die Aufforderung, zu vertrauen. Ich arbeitete in verschiedenen Teams und Projekten und fand immer mehr meinen Platz und meinen Frieden in Heidebeek. Meine Gedanken an Amsterdam wurden seltener - ein Teil von mir war sogar ganz froh, dass es anders gekommen war. Amsterdam ist laut, hektisch und intensiv.
Im Jahr 2022 hatte ich das Gefühl, dass Gott mich für Neues vorbereitet. Die erste Veränderung war die Beziehung zu Steven, meinem heutigen Mann. Steven kommt aus Neuseeland und war ebenfalls Mitarbeiter in Heidebeek. Im Herbst 2022 befand sich Steven in einem Prozess des Reflektierens und Betens für seine Zukunft.
Während einer Lobpreiszeit vernahm ich auf einmal Gottes Stimme: „Maritta, Steven wird Heidebeek verlassen und nach Amsterdam gehen. Was wirst du machen?“ Ich war leicht schockiert und drehte mich um zu Steven, der tief bewegt auf seinem Platz saß. Später bestätigte sich mein Wort: Auch Steven hatte von Gott vernommen, dass sein Weg schon sehr bald nach Amsterdam führen würde. Drei Monate später zog er um.
Innerer Friede im Großstadtgetümmel
Obwohl ich gespürt hatte, dass Veränderung anstand, fühlte ich mich verwirrt. War es auch mein Weg, nach Amsterdam zu gehen? Warum jetzt? Ich erinnere mich, wie ich durch die Straßen in Amsterdam lief und betete. Ich schaute in so viele leere Gesichter, immer wieder roch die Luft süßlich nach Marihuana. Inmitten einer Stadt, die nie zur Ruhe kommt, erfüllte mich auf einmal eine tiefe innere Ruhe. Ich erkannte, dass Gott mich die letzten Jahre in der Natur vorbereitet und gefestigt hatte. „Jesus wäre mitten unter diesen Menschen“, dachte ich. „Ich will Gott vertrauen, dass er mich versorgen wird.“
Seit April 2024 lebe ich nun in Amsterdam, im März haben Steven und ich geheiratet. Der Abschied in Heidebeek war nicht einfach und der Start einer Ehe in einer Stadt wie Amsterdam birgt seine eigenen Herausforderungen. Ich arbeite jetzt bei YWAM Amsterdam im Kulturzentrum Look Up, direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Tagsüber fungiert das Look Up als Kunstgalerie, Informationszentrum und Buchhandlung. Abends finden Vorträge, Bühnenevents und Kunstausstellungen statt. Look Up teilt sich die Räumlichkeiten mit „Priesthood”, einem Café, das ebenfalls von YWAM betrieben wird. Jeden Tag kommen Tausende Menschen in diesen Laden - eine tolle Möglichkeit, mit ihnen ins Gespräch zu kommen! Daneben bin ich im Lobpreis- und Gebetsteam von YWAW aktiv – nicht nur auf der Base und in der Stadt, sondern auch im Rotlichtviertel. Unser Ziel ist es, gemeinsam Gott zu preisen und Musiker, Sänger sowie Fürbitter auszubilden und zu entsenden.
Es gibt Tage, an denen ich mich sehr nach Ruhe sehne. Manchmal frage ich mich, wie lange wir hier sein werden, wie wir alles schaffen sollen. Und dann höre ich wieder Gottes Stimme: „Sei still und erkenne, dass ich Gott bin“ (Psalm 46,11).
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