Vertrauen oder Misstrauen?!

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Soll es etwas bestimmtes sein?
Wie es sich lebt in einem Land, in dem man kaum jemandem vertrauen kann.
Nadine Oesterle will ergänzend zu ihrer Arbeit in der Noahs Ark Family Clinic Uganda ein Patenschaftsprogramm aufbauen und steckt, gemeinsam mit ihrem Mann Emmanuel, auch privat inmitten größerer Veränderungen. In einem Land, das oft von Misstrauen geprägt ist, braucht es viel Vertrauen, dass Gott die beiden stark macht für diese Aufgaben.

Stell dir vor, du hast geheiratet und darfst eure Hochzeitsgeschenke nicht selbst auspacken. Oder du hast eine Reise geplant, darfst aber niemandem davon erzählen. Oder du hast eine neue Beziehung und hältst diese geheim, bis ihr euch offiziell verlobt habt. 

 

Und warum das alles? Die Geschenke könnten „verflucht“ worden sein, und wenn du sie selbst auspackst, geht der Fluch auf dich über. Deshalb packen andere für dich deine Geschenke aus. Von der Reise erzählst du erst, wenn du wieder zurückgekommen bist, denn es gibt Menschen, die sie hätten verhindern können. Die Beziehung hältst du erst mal geheim, denn jemand könnte sie sabotieren. Das ist das tägliche Leben in Uganda. Immer wieder ist da die Frage: Auf wen kann ich mich wirklich verlassen? Gibt es überhaupt jemanden, dem ich vertrauen kann? Und wie soll ich unter diesen Bedingungen hier leben und arbeiten? 

 

Die Beispiele zeigen, dass das Leben hier in Uganda eher von Misstrauen geprägt ist als vom Vertrauen ineinander. Man ist von Menschen umgeben, die es vielleicht nach außen gut mit einem meinen, aber hintenrum sieht es ganz anders aus. Für mich als jemand, der immer nur das Gute im anderen sieht und vor allem am Anfang oft sehr naiv war, ist das eine echte Herausforderung. Und immer wieder kommt auch die Frage in mir auf, ob ich so überhaupt leben möchte. Immer das Misstrauen im Hinterkopf haben zu müssen und immer aufzupassen, wem man was erzählt. Und vor allem: immer erst mal davon ausgehen zu müssen, dass mein Gegenüber es eben nicht gut mit mir meint. 

 

Zwei Dinge helfen mir sehr:  

  1. Den Heiligen Geist immer wieder zu fragen, wem man vertrauen kann und ihn um Weisheit im Umgang mit den Mitmenschen zu bitten.
  2. Meinen Ehemann zu fragen. Emmanuel hat schon viel erlebt und auf seine Menschenkenntnis kann ich mich immer verlassen. 

 

Gerade stehen wir als Ehepaar vor einigen Veränderungen. Wir sind seit Mai Eltern von Mia Amani und freuen uns sehr über den Familienzuwachs. Ein Kind zwischen zwei Kulturen aufzuziehen bedeutet, immer wieder vor Herausforderungen zu stehen. Dazu braucht es viel Vertrauen, dass Gott uns die Weisheit für den richtigen Weg und Umgang gibt. 

 

beim Spattenstich

Emmanuel und Nadine mit ihrem neuen Nachbarn beim Spatenstich für ihr Haus

 

Zuhause als Oase für Menschen 

Außerdem sind wir vor Kurzem in unser eigenes Haus gezogen und sehr gesegnet damit. Wir spüren, dass Gott mehr vorhat mit diesem Haus, als nur unser Zuhause zu sein. Gerne möchten wir unsere Türen offen haben für Freunde, Familie und Bekannte. Aber es soll auch ein Ort entstehen, der wie eine Oase ist für Menschen. Ein Ort, um aufzutanken und gesegnet zu werden. Das sind schon einige große Veränderungen, aber wir denken noch weiter. Eine interkulturelle Ehe wird oft als besondere Herausforderung gesehen. Wir wünschen uns, andere interkulturelle Paare zu unterstützen und auf ihrem Weg zu begleiten. 

 

Neues Projekt Patenschaft + 

Zusätzlich zu meiner Arbeit bei Noahs Ark möchten wir ein neues Projekt starten: Patenschaft +. Dazu braucht es viel Vertrauen, dass Gott uns die richtigen Menschen zur Seite stellt, gute Ideen gibt und Gelingen schenkt. Wir möchten ein Patenschaftsprogramm aufbauen, das über die „normalen“ Patenschaften hinausgeht.

Deshalb Patenschaft +. In dem Programm wollen wir nicht nur Patenschaften anbieten, um Kindern eine bessere Bildung zu ermöglichen, sondern gleichzeitig auch die Familien unterstützen. Momentan sind wir noch im Gespräch mit Schulen und den Dorfhelfern vor Ort, um herauszufinden, wie genau das alles am besten gestaltet werden kann. Aber eines ist klar: Bildung ist eine der besten Möglichkeiten, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Wenn ich durch unser Dorf fahre, sehe ich so viele Kinder, die nicht zur Schule gehen. Aber zur Schule gehen bedeutet nicht nur, dass man lesen und schreiben lernt, sondern es bedeutet auch, mindestens eine Mahlzeit am Tag zu bekommen. 

 

Bei all den Veränderungen und Vorbereitungen merke ich, wie Gott mich herausfordert, ihm mehr und mehr zu vertrauen. In den großen, aber auch in den kleinen Dingen. Egal, ob Menschen oder Situationen mich enttäuschen oder ein großes Misstrauen vorherrscht! Mein Vertrauen auf den Herrn ist meine Stärke und lässt mich weitergehen – jeden Tag! 

Nadine Oesterle & Emmanuel Nagimensi

UGANDA
  • Mitarbeit in der Noahs Ark Family Clinic Uganda
  • Unterstützung von Babys, Kindern und Teenagern
  • Aufbau eines Patenschaftsprogramms

Deine Hilfe zählt!

Die Arbeit von Nadine und Emmanuel wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Umso mehr freut sie sich über regelmäßige Unterstützung. Werde Teil ihrer Vision, dass Babys und Kinder in der Liebe Gottes aufwachsen können.

 

Bei Spenden zur Unterstützung dieses Projektes bitte angeben: AM S 285 Oesterle/Nagimensi


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