Schon während unserem Studium am Theologischen Seminar in Erzhausen hatten wir beide den Wunsch, eines Tages als Missionare entsandt zu werden. Und auch einige Jahre später, als frisch verheiratetes Ehepaar, waren wir uns trotz vieler Fragen bezüglich der Zukunft in einer Sache sicher: Wir werden Gott in der Mission im Ausland dienen! Als sich also im Sommer 2023 unser Theologiestudium dem Ende zuneigte, baten wir Gott um eine Gelegenheit dazu.
Skeptische Stimmen
„In Deutschland glaubt fast keiner mehr an Gott! Hier habt ihr doch genug zu tun …“ Nicht nur Melinas Großmutter reagierte mit solch skeptischen Aussagen auf unsere Pläne. Doch Gott beruft auch heute noch Menschen, im Ausland als Missionare Menschen und Gott zu dienen. Uns persönlich hat er nicht nur eine Liebe für fremde Kulturen und das Reisen ins Herz gelegt, sondern auch die Sehnsucht, das Evangelium bis an das Ende der Welt zu tragen. Auch wenn Gottes Pläne häufig unbegreiflich und herausfordernd erscheinen, wollen wir ihm vertrauen und gehorsam sein, wenn er uns ruft.
Amiel hatte schon 2021 ein Praktikum bei Peter und Rebekka Franz in Kenia gemacht. Wir beschlossen, einfach mal dort anzurufen. Danach ging alles ganz schnell, sodass wir im Oktober nach Nairobi fliegen konnten.
Kaum angekommen in Eldoret, ging es schon los nach Kakuma, wo eine große „Gospel Celebration“ stattfinden sollte. In dem dortigen Flüchtlingslager leben Hunderttausende Geflüchtete aus Ländern wie dem Südsudan, Äthiopien, Somalia und der Demokratischen Republik Kongo. Viele von ihnen hörten zum ersten Mal das Evangelium, kehrten um und gaben ihr Leben Jesus. Es war ein Privileg, an dieser Großevangelisation mitwirken und erleben zu dürfen, wie Gott stark gewirkt hat: Menschen wurden geheilt, freigesetzt und schmissen ihre Drogen und Amulette weg.
Während Melina als Teil des Dramateams an drei Abenden ein kurzes Theaterstück aufführen durfte, bekam Amiel die Chance, über Vergebung und Buße zu predigen. Sonntags diente unser Team in den umliegenden Gemeinden durch Gebet und Predigten. Diese zehn Tage in Kakuma waren ein aufregender und segensreicher Beginn unserer Zeit in Kenia.
Viele weitere Erfahrungen
Inzwischen waren wir auch bei medizinischen Einsätzen dabei, durften Peter und Rebekka auf Gemeindedienste begleiten, durch ganz Uganda fahren, um weitere Celebrations in unerreichten Gebieten zu planen, auf einer Jugendkonferenz dienen und bei einer Verteilaktion an Weihnachten mithelfen. Im Januar ging es in den Südsudan, wo in den letzten Monaten Tausende Menschen zum Glauben gefunden haben und sich nun nach Begleitung sehnen. Im März findet eine weitere Gospel Celebration in der muslimischen Stadt Yumbe in Uganda statt. Wir freuen uns, von Peter und Rebekka lernen zu dürfen und sind ihnen wie auch MT:28 dankbar für die enge Begleitung und Unterstützung.
Im April wird es dann erst einmal zurück nach Deutschland gehen. Ob wir vielleicht für längere Zeit nach Kenia gehen, wird sich weisen. Trotz vieler offener Fragen sind wir zuversichtlich. Gott hat uns in der Vergangenheit treu geleitet und wird es auch in der Zukunft tun.
Amiel und Melina Sivarajah
Spendennummer: AM 188 B Sivarajah / Kenia u. Südsudan