
Leuchtende Augen
Nach den Restriktionen der Corona-Pause konnte die Arbeit unter Geflüchteten wieder starten.
Im Leben von J. und M. B. in einer griechischen Großstadt ging es in den letzten Monaten turbulent zu. Nach Aufhebung der strengen und komplizierten Pandemie-Bestimmungen konnte das „Refugee Care Center“ (Begegnungszentrum für Geflüchtete) seit Mai wieder zweimal pro Woche öffnen.
Über 4,5 Stunden verteilt kommen 120 bis 230 Personen in das Begegnungszentrum, mindestens die Hälfte davon sind Kinder. Jetzt gibt es wieder Leben in diesen großen Räumlichkeiten, treffen geballte Energie und Lebensfreude aufeinander. Sandwichs und Getränke werden angeboten und die Mütter genießen die Pause mit Klimaanlage – eine willkommene Abwechslung bei zwölf Wochen Sommerferien. Im kleinen Spielzimmer wird es laut und wild, denn diese Kids haben wenige sichere Orte zum Austoben. Eine Kleiderkammer steht zur Verfügung und Tüten mit Grundlebensmitteln werden verteilt. Etwa zehn Nationen sind vertreten und viele, viele Sprachen.
Die Situation der Geflüchteten und Asylsuchenden bleibt schwierig und ungewiss. Sie haben ihre Heimat verlassen, wurden unvorbereitet entwurzelt und sind auf der Suche nach einem besseren Leben. In Griechenland können sich nur wenige eine hoffnungsvolle Zukunft aufbauen, bekommen einen Studienplatz, Ausbildung oder Arbeit. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Nach wie vor sind die staatlichen Unterstützungen in allen Bereichen sehr begrenzt und somit sinken die Integrationschancen. Dass viele Alltagskosten in den letzten neun Monaten um 20 bis 50 Prozent gestiegen sind, erschwert die Ausgangslage für die Bedürftigen ebenso wie für die Helfenden. Zwei Gemeinden und das Refugee Care Center bitten uns regelmäßig, mit „unserem“ Dienstwagen Einkäufe und Transporte zu übernehmen oder Teilkosten zu tragen.
Im Refugee Care Center ist wieder Leben.

Menschenkette des Segens
Umso wichtiger ist es, Gebet als Grundlage zu nehmen und Verantwortung, Arbeitspensum und Kosten auf viele Schultern zu verteilen. Wie bei einer Menschenkette kommen wir gemeinsam viel weiter, als wenn jeder seine gewohnten Kreise dreht. Eine Menschenkette, bei der ein Eimer voll „Segen“ zum Nächsten weitergegeben wird, bis es die Bedürftigen erreicht. Wenn jeder an seinem Fleckchen der Welt ein bisschen Zeit, praktische Hilfe, Geld oder Güter an seinen Nächsten weitergibt, entstehen neue Dynamik, weitere Wirkungskreise und eine Segens-Kette für die ganze Welt.
Darum geht es auch MT:28.
Drei Freundinnen und ich stellten ein simples „Schulstart-Paket“ für rund 60 geflüchtete Familien und Asylsuchende zusammen. Oft fragen mich Mütter nach Schulmaterial, manche der Kinder gehen mit Plastiktüten statt Schulranzen zum Unterricht. Letztes Jahr hatte ich allein ein paar Dinge besorgt und verteilt, es war wie ein Tropfen auf den heißen Stein, trotzdem bedankten sich die Kids mit strahlenden Augen. Dieses Jahr wollten wir mit vereinten Kräften und geteilten Kosten ein schönes Paket zusammenstellen. Welch eine Freude, die Kinderaugen wieder leuchten zu sehen und sie wissen zu lassen, dass wir an sie denken!
Projektland: Griechenland
- Integrationshilfe und Unterstützung für Geflüchtete
- Kleingruppenarbeit mit Gläubigen aus muslimischen Ländern
- Hausbesuche und telefonische Begleitung
Deine Hilfe zählt
Die Arbeit von J. und M. B. wird durch Spenden finanziert. Umso mehr freuen sie sich über regelmäßige Unterstützung. Hilf ihnen dabei, die in Not geratenen Menschen weiterhin auf ihrem Weg zu begleiten.
Bei Spenden zur Unterstützung dieses Projektes bitte angeben: AM 18 J. u. M. B.