8. Mai 2023

Alte Sicherheiten versus neues Leben

Das Bekenntnis zu Jesus hat für die Hirten Lesothos weitreichende Konsequenzen.

„Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.“ (2. Kor. 5,17) Wie herausfordernd es ist, diesen Bibelvers tatsächlich zu leben, erlebt Tobias Reuff unter den Hirten im Bergland Lesothos. 

Im Jahreslauf gleicht der Frühling oft dem Beginn neuen Lebens. Gras beginnt zu sprießen, Blüten lassen die Landschaft farbenfroh erscheinen, Tiere beleben die Natur, die Tage werden länger und die Temperaturen wärmer. Die Trostlosigkeit des Winters weicht einem Neuanfang. Eine neue Saison hat begonnen, Felder werden bestellt, Gärten auf Vordermann gebracht und instandgehalten. Altes muss Platz für Neues machen. 

Bei den Hirten Lesothos bedeutet das Frühjahr darüber hinaus meist auch einen Umzug in ein neues Quartier. Möglicherweise muss dort die Hütte repariert, der Zustand der Quelle für Trinkwasser überprüft und der Vorrat an notwendigem Feuerholz aufgestockt werden. Für mich, als Missionar, der unter den Hirten lebt, bedeutet das darüber hinaus häufig einen kompletten Wohnortwechsel: Möglicherweise ziehe ich dann mit einer anderen und somit neuen Viehherde mit und lebe mit deren Hirten, um ihnen und den anderen Bewohnern der jeweiligen Region das Evangelium bringen zu können. 

Denn durch Jesus hat Gott jedem Menschen die Möglichkeit eines Neubeginns gegeben. Es gilt, das alte, unfruchtbare und trostlose Leben hinter sich zu lassen und mit Mut, Neugier, Hoffnung, Interesse und Zuversicht einen Neubeginn zu wagen. Eben diese gute Botschaft von Frieden, Freude, Erleichterung, Hoffnung, Zuversicht und Wiederherstellung dürfen wir den Hirten Lesothos bringen.

„Es gilt, das alte, unfruchtbare und trostlose Leben hinter sich zu lassen und mit Mut, Neugier, Hoffnung, Interesse und Zuversicht einen Neubeginn zu wagen.“

Für die Hirten wiederum gilt es letztendlich, dem Zögern oder Zweifeln zu trotzen und dem inneren Ruf Gottes zu folgen. In der Praxis hat dies weitreichende Konsequenzen, denn es bedeutet, nicht mehr den Ahnen oder Verstorbenen zu vertrauen, sondern nur Gott. Als Folge dessen können sie an den mit dem Ahnenkult verbundenen und für die Gemeinschaft sehr bedeutsamen Festen nicht mehr oder nur noch bedingt teilnehmen. Sie müssen den Mut aufbringen, altbewährte Heilmittel zum Schutz vor Bösem hinter sich zu lassen, nicht mehr Medizinmännern, sondern allein unserem Gott, dem Schöpfer dieser Welt, zu vertrauen. An alten Denkmustern und Verhaltensweisen muss gearbeitet werden, um diese abzulegen und umzuformen. Es gilt, das Leben auf einem neuen Fundament aufzurichten. 

In allem ist völlig klar, dass dieser „Neuanfang aller Neuanfänge“ im Leben eines Menschen sowie dessen Wachstum letztendlich alleinig von Gott initiiert und gefördert wird. Denn er ist es, der umgestaltet und neu macht, damit der Mensch seiner Berufung folgen und bleibende Frucht bringen kann. Zugleich dürfen wir uns bewusst sein, dass er uns bei der Aussaat und Gestaltung förderlicher Bedingungen nutzt. Gottes Königreich ist etabliert und breitet sich immer noch aus. Wir dürfen daran mitwirken und Resultate sehen. Zugleich dürfen wir immer wieder in einem Neuanfang mit Menschen und vor Gott leben. Denn durch Buße zugesprochene Vergebung ist auch für uns täglich gültig, und aus dieser Gnade dürfen wir in jedem Augenblick leben. Diese persönliche Zuversicht und Freude an Neuanfängen im Leben anderer Personen gibt Hoffnung und Zuversicht für notwendige Änderungen oder Neuanfänge im eigenen Leben. Mögen noch viele Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus finden! 

Tobias Reuff

Projektland: Lesotho
• Lebt und evangelisiert unter den Hirten von Lesotho
• Seine Vision: „Hirten von Tieren zu Hirten von Menschen zu machen!“

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