10. Juli 2023

Abschied von zwei Urgesteinen

Volksmission trauert um Martin Franz und Dieter Kuschewitz.

Gleich zwei herausragende Persönlichkeiten der Volksmission haben ihren Lauf beendet und dürfen nun schauen, was sie geglaubt haben: Martin Franz, langjähriger Ostafrika-Missionar, verstarb am 8. Januar 2023 im Alter von 88 Jahren. Bereits am 8. November 2022 ist ihm Dieter Kuschewitz, ein langjähriger Förderer der Missionsarbeit, im Alter von 82 Jahren vorausgegangen. Beide hinterlassen tiefe Segensspuren. Der Vorstand der Volksmission und MT:28 sprechen den Familien, Kindern und Kindeskindern der Verstorbenen ihr Mitgefühl und ihre tiefe Anteilnahme aus.

Martin Franz, geboren 1934 in Ursental, Lombach, reiste 1960 gemeinsam mit seiner inzwischen ebenfalls verstorbenen Frau Hilde mit dem Schiff nach Mombasa in Kenia aus. Dort angekommen wurden sie unter anderem von Heinz und Edelgart Battermann in Empfang genommen, den ersten Afrika-Missionaren der Volksmission überhaupt. Der Start verlief dennoch holprig, doch nach einigen Verhandlungen erhielten die Neuankömmlinge eine kleine Unterkunft in der Missionsstation Awasi, nicht weit vom Viktoriasee entfernt.

Arbeit fanden Hilde und Martin bei der Pentecostal Assemblies of Canada (PAoC), die damals etwa 40 Missionarsehepaare in Ostafrika betreute. Schon bald waren Martin und oft auch Hilde mit einem „Mchumbe“, einem Motorboot, auf dem Victoriasee unterwegs, um zahlreiche Gemeindegründungen zu unterstützen, insbesondere unter den Luo. „Gemeindegründung war Vaters Leidenschaft, und es machte ihm Freude, mit den Menschen zusammenzuarbeiten, um ein gutes geistliches Fundament in Form von Ortsgemeinden zu schaffen“, erinnert sich sein Sohn Peter Franz, der gemeinsam mit seiner Frau Becky im Auftrag von MT:28 bis heute als Missionar in Ostafrika aktiv ist (siehe Beitrag auf Seite 9). 

1968 zog die Familie, zu der inzwischen fünf Kinder (Peter, Mark, Gertrud, Christopher und Daniel) gehörten, nach Eldoret, ins Hochland von Kenia, um unter den Nandi und den Tugen zu arbeiten. Bald breitete sich die Gemeindegründungsarbeit bis in den Norden Turkanas und um den Baringo-See in OstPokot aus – ein Segen auch für Missionare, die nach ihnen kamen und diese Arbeit weiterführten. 

Martin Franz (1934 – 2023)

Dieter Kuschewitz (1940 – 2022)

1990 zogen Hilde und Martin weiter nach Uganda, wo sie wieder in Gemeinde-Neugründungsprojekten dienten. Die letzten sechs Jahre vor ihrem Ruhestand im September 1999 lebten sie in Kabale, Westuganda. Martins letztes großes Bauprojekt war die PAG-Kirche in Kabale. Bei der Errichtung des Dachstuhls und des Dachs des hohen Gebäudes legte Martin mit einer Handvoll Arbeitern selbst Hand an. Heute ist es eine blühende Kirche an der Hauptstraße von Mbarara nach Ruanda oder in den Kongo. Die letzten Jahre ihres Ruhestandes verbrachten Hilde und Martin Franz in ihrem Heimatort Ursental, im Schwarzwald, wo sie insbesondere von Tochter Gertrud und Enkelin Deborah liebevoll umsorgt und gepflegt wurden.

Durch das Wirken von Hilde und Martin Franz wurden viele Gemeinden gegründet, Kirchengebäude gebaut und Menschen getauft. Heute trifft man auf viele lebendige Kirchen, in denen Männer und Frauen vom Wirken Gottes und seinen Wundern Zeugnis ablegen. „Gott hat Martin und Hilde Franz auf wunderbare Weise gebraucht, um sein Reich weiter zu bauen“, würdigt die Geschäftsführerin von MT:28, Andrea Schmidt, das Wirken des Missionarsehepaars. „Sie hinterlassen ein reiches Erbe, das bis in die nachfolgenden Generationen hineinwirkt.“

Martin Franz mit Frau Hilde in Ursental

Der Möglichmacher

Auch Dieter Kuschewitz, geboren 1940 in Mulden/Ostpreußen, beabsichtigte zunächst, gemeinsam mit seiner Frau Heidrun, in die Mission nach Afrika zu gehen. Gott führte es dann aber so, dass die beiden zu großartigen, lebenslangen und enorm wichtigen Missions-Unterstützern wurden – tatkräftig, voll ansteckendem Elan und äußerst großzügig. Der gelernte Werkzeugmacher, technische Zeichner, Techniker und Rollladenbauer war Gründungsmitglied des Missionskomitees der Volksmission, dem er bis 2012 angehörte, viele Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Als die Uganda-Missionare Siegmar und Priscilla Göhner ihren Dienst starteten, sorgte er als Freundeskreisleiter in der Heimat für deren Unterstützung.

Er kam aber auch mit Bautrupps nach Uganda, um bei Erweiterungsbauten des Missionskrankenhauses Zement zu mischen, Waschbecken anzuschließen und Schränke zu zimmern. „Weder Malaria noch die Gefahr von Bürgerkrieg konnten ihn stoppen. Dieter war in Uganda bekannt“, erinnert sich Siegmar Göhner.  

In Deutschland gehörte Dieter Kuschewitz zum Urgestein der Volksmission und war immer für Jesus aktiv – als Prediger, Jungscharleiter, im Posaunenchor oder als Sänger, solo, im Quartett oder im Chor. 17 Jahre lang wirkte er erfolgreich als Gemeindeleiter der Volksmission (heute Connect Church) Bietigheim-Bissingen. Die Jahre mit seinem Freund, Herbert Ros, als Pastor waren eine besonders gute Zeit. Die Gemeinde blühte auf, das Gemeindehaus wurde erweitert. 

Geschenk an Dieter Kuschewitz zum Abschied aus dem Ehrenamt der Elim-Häuser: Eine Reise in das geliebte Afrika (2012)

13 Jahre lang war Dieter Kuschewitz Vereinsvorsitzender des Sozialwerkes „Haus Elim“ und begleitete dort eine Zeit dynamischen Wachstums. Im Jahr 2000 übernahm er auf Bitten von Herbert Ros – damals 1. Vorsitzender der Volksmission – die Gemeindeleitung der Gemeinde in Stuttgart-Vaihingen (heute Kirche am Markt). Dreimal die Woche fuhren er und Heidrun die über 40 km lange Strecke von ihrem Wohnort zur Gemeinde und zurück, und nie wurde es ihnen zu viel. Die letzten Jahre dort arbeitete Dieter erneut mit Siegmar Göhner zusammen und gab seine Aufgaben schrittweise ab. Die letzten neun Jahre verbrachte er, zunehmend gesundheitlich eingeschränkt, zusammen mit Heidrun in Erbstetten, wo er, zu dem Zeitpunkt für alle überraschend, friedlich einschlafen durfte.

Dieter Kuschewitz hinterlässt neben seiner Frau Heidrun 4 Kinder und 14 Enkelkinder. „Viele sind durch ihn gesegnet worden“, so der Vorstandsvorsitzende der Volksmission, Stefan Striefler. „Wir sind dankbar für Dieters Leben, seinen Dienst und sein Herz für unsere Bewegung“.

J. & M. B.

Projektland: Griechenland
• Integrationshilfe und Unterstützung für Geflüchtete
• Kleingruppenarbeit mit Gläubigen aus muslimischen Ländern
• Hausbesuche und telefonische Begleitung

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